Zum Hauptinhalt springen

Internationaler Tag der Muttersprache

Der Internationale Tag der Muttersprache ist, wie bei Wikipedia zu lesen, ein von der UNESCO ausgerufener Gedenktag zur „Förderung sprachlicher und kultureller Vielfalt und Mehrsprachigkeit“. Dieser Gedenktag wird seit dem Jahr 2000 jährlich am 21. Februar begangen. Viele Sprachen und Dialekte auf der Welt sind vom Aussterben bedroht.

Die Sprache gehört eindeutig zu der kulturellen Identität dazu. Der Internationale Tag der Muttersprache setzt ein Zeichen gegen kulturelle und sprachliche Unterdrückung. Oft werden Sprachen  nicht mehr an die nächsten Generationen weitergegeben und geraten in Vergessenheit. Manche sind werder erfasst noch dokumetiert.

Diese Gelegenheit nehme ich zum Anlass um an unser "Schwowisch" zu erinnern. Einen Beitrag schriftliche Dokumentation des Giseladorfer Schwowisch wurde durch das Buch "Mei Giseladorf" von Hans Pape gebracht. Die akustische Dokumentation kann aus dem Video zu unserer online Veranstaltung gezogen werden. 

Besonders passend zu diesem Anlass ist das Gedicht „Mei Mottrsproch“ von Hans Pape in Giseladorfer Mundart. 

Mei Mottrsproch

Von Hans Pape

Mei Mottrsproch is mr so lieb
Un tu se aach gebrauche,
Weil iwral, wu's Mensche gibt
Ihre Strom mr aa heert rausche.

Mei Mottr hat mich se gelernt
Als kleenes Kind schun lalle
Un niemand hat mr se entfernt,
Weil mit Stolz ich tu dran halle.

Wann ich jetz heer de siße Laut
ln meiner Mottrsproch erklinge,
No mecht ich, weil'r gar so traut,
E Lied drvun glei singe.

 

 

Drum wann ich dann mol schlafe geh
Un des Lewe do sin mied,
No singt mr doch, daß ich's versteh
E scheenes Schwowelied.

Jo, schwowisch meecht ich griße Eich
Beim Abschied all nochmal
Un geh dann nuf ins Hirnmireich
Zum Herrgott vor sei Thron.

Wu die Schwowe sich in großer Zahl
Dort ruhe aus vun ihre Plooch,
Sich verzähle scheen vum Erdntal
Un des, in meiner Mottrsproch.

Wer wissen möchte, wie das gelesen wird, kann im Video von unserer digitalen Veranstaltung ab Minute 1:20:18 hören wie es klingt:
https://youtu.be/FhK_Z_6F5_8?t=4818

Weitere drei Mundartgedichte sind schon ab Minute 57:40 zu hören:
https://youtu.be/FhK_Z_6F5_8?t=3460

2019 stand der 21. Februar im Licht des Internationalen Jahres der indigenen Sprachen. Der Erhalt indigener Sprachen, von denen heute viele bedroht sind, ist nicht nur für die Bewahrung sprachlicher, sondern auch kultureller Vielfalt von entscheidender Bedeutung.

Deswegen:
Red' wie eich da Schnawl gewachs is, net nor unna eich, ooch mit eier Kinna und Enkl.
Dass die ooch noch wissa, was Schwowisch is.