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Anregung zum vierten Advent - Licht sein

Licht ist wichtig, vor allem in der dunklen Jahreszeit brauchen wir Abends das Licht. Licht symbolisiert Hoffnung, Trost und Geborgenheit. Der Adventskranz mit seinen vier Kerzen, die Weihnachtskrippe mit dem Stern von Bethlehem und der Christbaum mit seinen vielen Lichtern. Sie erhellen unsere Häuser in der dunklen Jahreszeit und bringen uns an ihrem warmen Licht zusammen.

Ich habe Euch eine schöne Geschichte für den vierten Advent ausgesucht.

 

Licht sein

Von Christine Sinnwell-Backes

 

Abend war es und dunkel. Das Kind lag in seinem Bett, die Mutter beugte sich zu ihm, bereit für den Gute-Nacht-Kuss.

Mama, ich will dich noch etwas fragen, bevor du gehst.

Die Mutter seufzte. Der Tag war lang und anstrengend und sie sehnte sich danach, nun endlich den Feierabend einzuläuten.

Was gibt es denn? Durst? Pipi? Schlaflicht an? forschte sie den schon gewohnten Verzögerungstaktiken nach.

Licht. Also ich meine, Licht sein, wie geht denn das?

Nachdenklich betrachtete die Mutter ihr Kind.

Was meinst du denn mit Licht sein?

Das Kind richtete sich in seinem Bett auf.

In der Schule hat die Lehrerin heute zu uns gesagt, wir sollen Lichter sein, die die Welt erhellen. Und seitdem überlege ich, wie ich das machen soll.

Lächelnd schaute die Mutter ihr Kind an.

Du bist doch schon mein Licht, seit du diese Welt betreten hast.Vom ersten Moment hast du meine Welt erhellt.

Skeptisch schaute das Kind seine Mutter an und antwortete: Aber seit heute Morgen denke ich darüber nach. Wenn es Licht gibt, gibt es ja auch Dunkelheit und irgendwie kommt es mir so vor, dass es viel mehr Dunkel auf der Welt gibt, als Licht. Es gibt so viel Krieg auf der Welt, viele Menschen sind arm, der Umwelt geht es schlecht und es gibt so viele Krankheiten und Leid.

Die Mutter überlegte. Das Kind hatte ja recht. Es gab so viel Dunkelheit und an manchen Tagen hatte auch sie den Eindruck, dass zu viele Sorgen auf ihren Schultern lasteten.

Ich komme gleich wieder, sagte sie und verließ kurz das Zimmer. Als sie wiederkam, hatte sie ein kleines Teelicht und eine Streichholzschachtel dabei.

Mach dein Nachtlicht aus, forderte sie das Kind auf und es gehorchte. Rabenschwarz war es im Zimmer. Mama, es ist so dunkel, ich kann gar nichts sehen.

Die Mutter zündete das Teelicht an und hielt es zwischen sich und das Kind.

Schau, das Licht der Kerze ist winzig klein und die Dunkelheit so groß. Und doch kann diese ganze, große Dunkelheit nichts tun gegen dieses winzig kleine Licht. Seine zarte Flamme reicht um die Dunkelheit zu durchdringen und zu vertreiben.

Das Kind verstand.

So ist es, wenn ihr Licht sein sollt. Ihr könnt die große Dunkelheit der Welt nicht alleine aufhalten. Aber ihr könnt überall dort, wo ihr seid, kleine Lichter sein, die mit kleinen Taten dafür sorgen, dass die Dunkelheit durchdrungen wird.

Das Kind strahlte. Weißt du was, Mama? Während wir der Kerze beim Leuchten zuschauen, überlegen wir, was wir morgen tun können, um Licht zu sein und die Welt ein wenig heller zu machen.

Die Mutter lächelte. Das Machen wir. Weißt du was? Wir nehmen morgen Kerzen und schenken sie den Menschen, die ein wenig Licht in ihrem Leben gebrauchen können. Und wir erzählen ihnen von dem kleinen Licht, dass die Dunkelheit durchdringen kann. Vielleicht gibt einer davon sein Licht ja auch weiter, und der nächste wieder…

Aufgeregt beendete das Kind den Gedanken:

Dann hätten wir mit unserem kleinen Licht die Dunkelheit an vielen Orten verdrängt.

So machen wir das, antwortete die Mutter, aber jetzt wird geschlafen. Träum schön.

Gerade als sie die Tür des Kinderzimmers schließen wollte, hörte sie ihr Kind murmeln:

Und mit jeder Kerze, die ich verschenke, werde ich einem Menschen ein Lächeln schenken.

Die Mutter hielt inne und lächelte.

Die Geschichte steht hier zum Nachlesen oder als pdf zur Verfügung.

 

Licht bringt Wärme und Geborgenheit.
Licht gibt Hoffnung, Mut und Zuversicht
Licht ist Freude, Licht ist Liebe.
 

So lasst uns Licht für andere sein:
mit einem Lächeln, mit Wohlwollen, mit Akzeptanz und Toleranz;
indem wir zuhören, uns gegenseitig helfen, uns Zeit füreinander nehmen.