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Ehrenvorsitzender Mathias Egler ist von uns gegangen

Familie und Landsleute haben am Freitag, dem 18. Februar 2022 Abschied genommen von unserem Ehrenvorsitzenden und Gründungsmitglied unserer Heimatortsgemeinschaft. Dipl. Ing. Mathias Egler ist am 9. Februar 2022 still von uns gegangen. Er wurde neben seiner ersten Frau Agnes auf dem Waldfriedhof in München beigelegt.

Es könnte die Hundertjahrfeier in Giseladorf gewesen sein, wo ich Mathias Egler zum ersten Mal gesehen habe. Es war einen Monat vor meinem 14. Geburtstag. Ich war sehr aufgeregt, weil ich das erste Mal meine Giseladorfer Tracht trug. Ich war nicht die Einzige die aufgeregt war. Es gab viel Trubel und ich erinnere mich nur an Erwachsene, die in der Organisation der Veranstaltung eingebunden waren und auf das gute Gelingen einer typisch Giseladorfer Kirchweih bedacht.

Die Hundertjahrfeier wurde von Landsleuten aus dem Dorf, Landsleuten, die noch im Banat lebten organisiert, zusammen mit Landsleuten aus Deutschland. Nur ein Jahr zuvor, 1882 haben sich die Giseladorfer Landsleuten, die nach Deutschland ausgewandert waren als Heimatortsgemeinschaft organisiert.

Erst Jahrzehnte später wurde mir bewusst wer Egler Matz ist, als ich ihn als HOG Vorsitzender bei einem unserer Heimattreffen im Gasthaus Schuster in Neusäß in Action gesehen habe. Er hat über drei Jahrzehnte die Geschicke der HOG geleitet die er auch voller Begeisterung gegründet hat.

Mathias Egler konnte seine Familie einbinden und viele Landsleuten dazu motivieren nicht nur mitzumachen, sondern sich zu engagieren und unterschiedliche Projekte anzugehen. Er verfolgte hartnäckig und zielstrebig die Vorhaben der HOG. Es wurden Bücher gedruckt wie das Heimatbuch, das Familienbuch, das Friedhofsbuch, eine Reihe Giseladorfer Boten und viele weitere Publikationen über die Jahre. Es wurden karitative und soziale Projekte umgesetzt und regelmäßig schöne Heimattreffen organisiert. Vor allen lag ihm die Giseladorfer Kirche sehr am Herzen. Viele Reisen in die alte Heimat und viele Spendensammlungen hat Matz zusammen mit anderen Vorstandsmitgliedern oder Unterstützer auf sich genommen, um dem Verfall der Kirche entgegen zu wirken.

Ich erinnre mich an seine Besuche in der Geschäftsstelle der Landsmannschaft. Wir haben uns oft lange unterhalten. Er konnte immer viel erzählen. Über die Jahre hatte er ja nicht nur die Geschicke der HOG im Auge gehabt sonder auch die Entwicklungen in der Geschäftsstelle der Landsmannschaft verfolgt, beim Hilfswerk der Banater Schwaben mitgearbeitet und die Veranstaltungen des Münchner Kreisverbandes unterstützt. In der Münchner Geschäftsstelle der Landsmannschaft hat er mich auch angesprochen, Matz war der Meinung ich wäre als seine Nachfolgerin im Amt des Vorsitzenden der HOG geeignet. Er konnte mich überzeugen diese Herausforderung anzunehmen. Als Ehrenvorsitzender hat er den neuen Vorstand beraten und unterstützt. Als seine erste Frau Agnes ihrer Krebserkrankung erlag, brach eine Welt für unseren Matz zusammen. Als er sich dann auch noch die Schulter gebrochen hatte ging es ihm lange Zeit nicht gut. Seine Lebensgeister kamen jedoch zurück als er seine zweite Frau Viktoria kennen lernte. Als Matz mit bei einem unseren letzten Treffen von der Enkeltochter seiner zweiten Frau erzählte, konnte man in dem Leuchten auf seinem Gesicht die Freude sehen, als Großvater gebraucht zu werden. Es sollte wieder eine Krebserkrankung sein, die ihn daran hinderte den jährlichen Urlaub in seinem geliebten Bibione zu verbringen.

In dem Brief denn er für uns seine Freunde vorbereitet hat ist ein Zitat von Goethe zu lesen:

Alles verändert sich,
aber dahinter ruht ein ewiges.

Durch sein Wirken in der Heimatortsgemeinschaft, durch die Bücher, die in Bibliotheken auf der ganzen Welt zu lesen sind, hat er seinem Geburtsort ein Denkmal für die Ewigkeit gesetzt. In den dreißig Jahren als HOG Vorsitzenden hat Mathias Egler sehr große Fußstapfen hinterlassen.

Unser Matz wird fehlen. Nicht nur bei der Feier des anstehenden Jubiläums unseres Heimatdorfes. Das 140. Jubiläum seit der Ansiedlung Giseladorfs müssen wir ohne ihn feiern. Er wird fehlen. Als Landsmann, als Berater, als väterlicher Freund. 

Wir bleiben ihm in dankbarer Erinnerung verbunden.

 

Die erste Website der HOG hat Mathias Egler erstellt. Sie ist weiterhin einsehbar, wird nur nicht mehr aktualisert:
Website der HOG von Matz