Digitalisierungsprojekt „Sammlung Temeswar“
Das IKGS (Institut für deutsche Kultur und Geschichte Südosteuropas e. V. an der Ludwig-Maximilians-Universität München) ist mit über 90 % des Digitalisierungsvolumens als größter Content-Provider an diesem Projekt beteiligt.
Im Mittelpunkt stehen dabei Digitalisierung, Volltexterkennung und Onlinestellung von 215.000 Seiten der Temesvarer Zeitung (erschienen 1852–1940, 1944–1949) aus dem Bestand der IKGS-Bibliothek. Der Germanist Jörg Riecke beschrieb das Periodikum „als politisch-wirtschaftlich bedeutendes Informationsblatt, das im Banat weite Verbreitung fand“. Zunächst herausgegeben von der Wiener Regierung als offizielles Amtsblatt für das in Folge der Revolution von 1848/49 geschaffene Kronland Woiwodschaft Serbien und Temeser Banat ähnelte sie bis Ende 1860 strukturell der amtlichen Wiener Zeitung und vertrat auch politisch die Perspektive der Zentralmacht in Wien. Nach Auflösung des Kronlandes und der Eingliederung seines Territoriums in das Königreich Ungarn wurde die Temesvarer Zeitung 1861 privatisiert.
Weitere Digitalisate stammen aus dem Bestand des Kultur- und Dokumentationszentrums der Landsmannschaft der Banater Schwaben in Ulm.
Auch das IdGL (Institut für donauschwäbische Geschichte und Landeskunde aus Tübingen) nimmt am Digitalisierungsprojekt des Digitalen Forum Mittel- und Osteuropa (DiFMOE) teil. Im Fokus des von der Bundesbeauftragen für Kultur und Medien geförderten Projekts sind historische Druckwerke, bezogen auf die multikulturelle Stadt Temeswar. Unter den Digitalisaten aus dem Fundus des IdGL befinden sich vor allem Bücher, Ansichtskarten, Landkarten und Stadtpläne. Die Sammlung wird ständig ergänzt.
Dies ermöglicht den leichteren Zugang zu den Beständen unterschiedlichen Archiven und erleichtert die Forschung durch diese umfangreiche Sammlung.