In Erinnerungen schwelgen macht glücklicher
Die HOG-Vorsitzende Karin Bohnenschuh begrüßte die Landsleute herzlich und drückte ihre Freude darüber aus, dass sich so viele Gäste aus Nah und Fern auf den Weg nach Hallstadt gemacht hatten. Für ihre Begrüßungsansprache hatte sie ein Zitat von Daniel Rettig gewählt: „Nostalgische Erinnerungen haben etwas tief Verbindendes. Wenn man Freunde aus der Jugend trifft, hat man sich immer etwas zu erzählen – selbst wenn man sie Jahre nicht gesehen hat. Die gemeinsamen Erinnerungen aus den guten alten Zeiten sind eine Basis, auf die man immer wieder zurückgreifen kann.“
Und genau diese „guten alten Zeiten“, aber auch die aktuellen Ereignisse waren die Gesprächsthemen der Landsleute, die sich zum Teil viele Jahre nicht mehr gesehen hatten.
Karin Bohnenschuh, Josef Michels und Edith Buchmann konnten von ihren kürzlichen Besuchen in Giseladorf berichten, dazu wurden Fotos vom Friedhof und der Kirche gezeigt. Die Kirche, an der die Spuren der Zeit sehr stark sichtbar sind, soll weiterhin im Fokus der HOG bleiben. Zugleich wird auch die Friedhofspflege im Auge behalten. Karin Bohnenschuh ging stichpunktartig auf die Geschichte Giseladorfs und auf die Gründung der HOG im Jahr 1982 ein. Einen besonderen Dank richtete sie an den ersten und langjährigen Vorsitzenden Mathias Egler, der ebenfalls zum Treffen gekommen war.
2022 feiert Giseladorf 140 Jahre seit seiner Gründung. Es ist geplant, zu diesem Jahrestag ein neues Buch herauszubringen. Dafür wird die Hilfe der Landsleute benötigt. Jeder, der Fotos oder Berichte für dieses Buch zur Verfügung stellen kann und will, ist herzlich dazu eingeladen. Eventuell könnte man die Feierlichkeiten zu diesem Jubiläum in Giseladorf selbst stattfinden lassen, so die Überlegung.
Traditionsgemäß wurden die ältesten Teilnehmer mit Pralinen beziehungsweise einer Flasche Schnaps geehrt. In diesem Jahr waren es Katharina Wild, geb. Schiebel und Peter Frank. Bei Kaffee und Kuchen nahm das Treffen so richtig seinen Lauf. Zahlreiche Kuchenbäckerinnen hatten dazu beigetragen, den Gästen den Nachmittag zu versüßen. Herzlichen Dank an alle, die so fleißig gebacken haben.
Zu jedem Heimattreffen unserer HOG gehört ein feierlicher Gottesdienst. In diesem Jahr wurde dieser in der schönen St.-Anna-Kapelle in Hallstadt abgehalten und von unserem Heimatpfarrer Paul Kollar zelebriert. Mit der Segnung des Rosmarinstraußes und dem Wunsch für ein schönes Treffen ging der Gottesdienst zu Ende.
Der Rosmarin für das 20. Heimattreffen wurde von Georg und Magdalena Müller, geb. Stein gespendet und von Renate Pfilf und Edith Buchmann festlich geschmückt. Im Laufe des Abends wurde er vertanzt und jeder hatte die Möglichkeit, sich ein Sträußchen als Andenken mitzunehmen. Das, was nach dem Vertanzen noch übrig geblieben war, wurde von Josef Michels „amerikanisch“ versteigert und ging an unseren Panjowaer Landsmann Horst Waldmann.
Selbstverständlich wurde, neben dem vielen Erzählen und Austausch von Erinnerungen, auch fleißig das Tanzbein geschwungen. Für grandiose Stimmung sorgte das Duo Horst Reiter und Walter Berberich, das aus seinem reichen Repertoire auch zahlreiche von früher bekannte Lieder spielte. Da regten sich bei vielen Gästen schöne Erinnerungen an die Feste seinerzeit in der alten Heimat, denn, so der Journalist Daniel Rettig: „Nostalgie ist die Sehnsucht nach einem Gestern, das unwiederbringlich vergangen ist. In Erinnerungen schwelgen tröstet, macht großzügiger, hilfsbereiter und optimistischer. In einem Wort: glücklicher.“
Es war wieder einmal ein schönes Treffen, das leider viel zu schnell zu Ende ging. Beim Verabschieden hörte man allerseits: „In zwei Jahren sehen wir uns wieder“. Darauf freuen wir uns heute schon.