Gedenkveranstaltungen zu 80 Jahre Deportation
In Deutschland erinnern der Bundesverband und viele Kreis- und Landesverbände an dieses Unrecht mit Gedenkveranstaltungen verschiedener Art. So wird versucht dieses Geschehen zu verarbeiten und diesen Teil unserer Geschichte der nächsten Generation weiterzugeben.
- 18. Januar 2025, ab 13 Uhr in Ulm – Bundesverband der Landsmannschaft der Banater Schwaben, der Verband der Siebenbürger Sachsen, die Kulturreferentin für den Donauraum am Donauschwäbischen Zentralmuseum Ulm und die Kulturreferentin für Siebenbürgen, den Karpatenraum, Bessarabien und die Dobrudscha am Siebenbürgischen Museum
- 12. Januar 2025, ab 14 Uhr in München Untermenzing – Landesverband Bayern und Kreisverband München
- 12. Januar 2025, ab 14.30 Uhr, in Spaichingen – Kreisverband Tuttlingen-Rottweil-Schwarzwald-Baar
- 18. Januar 2025, ab 14 Uhr in Karlsruhe – Kreisverband Karlsruhe
- 19. Januar 2025, ab 10.15 Uhr im Augsburger Universitätsviertel – Kreisverband Augsburg
- 11. Januar 2025, ab 15.30 Uhr Filmvorführungen im Berlin
Annäherung an das Ungesagte
80 Jahre Deportation im Spiegel der Künste
Die Landsmannschaft der Banater Schwaben, der Verband der Siebenbürger Sachsen, die Kulturreferentin für den Donauraum am Donauschwäbischen Zentralmuseum Ulm und die Kulturreferentin für Siebenbürgen, den Karpatenraum, Bessarabien und die Dobrudscha am Siebenbürgischen Museum laden zu einer zentralen Veranstaltung zum 80. Jahrestag der Deportation von Deutschen aus Südosteuropa zur Zwangsarbeit in die Sowjetunion ein. Partner sind die Landsmannschaft der Deutschen aus Ungarn, die Landsmannschaft der Donauschwaben, die Landsmannschaft der Sathmarer Schwaben und das Donauschwäbisches Zentralmuseum Ulm. Die Gedenkfeier findet am Samstag, den 18. Januar 2025, in Ulm statt.
Der 80. Jahrestag der Deportation von Deutschen zur Zwangsarbeit in die Sowjetunion verlangt nach neuen Formen der Erinnerung. Eine Präsenz von unmittelbaren Zeitzeugen ist nur noch bedingt möglich, weil kaum noch jemand von ihnen lebt. Das Erinnern muss endgültig von einer neuen Generation übernommen werden, das heißt von jenen, denen vielleicht manches stockend und bruchstückhaft erzählt wurde, aber auch von jenen, die sich fragen, was ungesagt blieb.
Über eine Sprache dazu könnten die Künste verfügen: Schreibend, zeichnend, performend, fotografierend, komponierend sollte es möglich sein, nachlebend, vorsichtig und undramatisch einen Weg des Bewahrens, des Schützens, aber auch der Vermittlung dieses Erbes zu finden. Somit sind es in diesem Jahr die Stimmen von Künstlerinnen und Künstlern, die dem Gedenken an die Deportation Gestalt geben werden. Zum Podiumsgespräch eingeladen sind eine Schriftstellerin, ein Fotograf, eine Kunsttherapeutin und eine Tänzerin. Sie zeigen Ausschnitte aus ihren Werken und stellen die Frage, wie es gelingen kann, die traumatischen Erfahrungen von Eltern, Großeltern, Freunden oder Interviewpartnern künstlerisch zu bearbeiten. Wie ihre Werke zeigen, geht es dabei auch oft um die Vergegenwärtigung, wie sehr die geschichtlichen Ereignisse längst im eigenen Selbst verankert sind.
Das Programm beginnt um 13 Uhr beim Denkmal für die Donauschwaben am Donauschwabenufer mit einer Kranzniederlegung zusammen mit Vertretern der christlichen Kirchen. Um 14 Uhr erfolgen die Begrüßung und die Grußworte der Vertreter von Politik und Kirche im Stadthaus Ulm (Münsterplatz 50).
Moderiert von Dr. Heinke Fabritius, Kulturreferentin für Siebenbürgen, den Karpatenraum, Bessarabien und die Dobrudscha am Siebenbürgischen Museum in Gundelsheim am Neckar, findet anschließend um 14.30 Uhr die Podiumsdiskussion statt. Gäste sind: die Kunsttherapeutin Erika Möwius, (aus Liebling im Banat, jetzt Berlin), der Fotograf Marc Schroeder, Berlin bzw. Lissabon und Luxemburg, die Schriftstellerin Iris Wolff, Freiburg, und die Performerin Heike Schuster aus Freiburg. Als musikalischen Beitrag steuert Wilfried Michl aus Orzydorf seine Komposition zu dem Gedicht von Rainer Kierer „Banat 49“ bei.
Nach der Veranstaltung, ab ca. 16.30 Uhr, gibt es bei Kaffee und Kuchen noch Raum für Gespräche. Das geplante Ende der Veranstaltung ist um 18 Uhr. Der Eintritt ist frei.
Landesverband Bayern und Kreisverband München
Gedenkveranstaltung 80 Jahre Deportation
Der Landesverband Bayern und der Kreisverband München laden am Sonntag, dem 12. Januar 2025, um 14 Uhr zur Gedenkveranstaltung „80 Jahre seit der Deportation der Banater Schwaben in die ehemalige Sowjetunion“ im Friedhof St. Martin in München-Untermenzing (Eversbuschstrasse 9a, München) ein.
Wir treffen uns an der Gedenktafel der Banater Schwaben. Nach der Begrüßung durch Bernhard Fackelmann, den Vorsitzenden des Kreisverbandes München, und den Grußworten von Harald Schlapansky, Vorsitzender des Landesverbandes Bayern der Landsmannschaft der Banater Schwaben, gedenken wir mit einer Kranzniederlegung der Opfer von Krieg und Deportation. Die Blaskapelle der Original Banater Dorfmusikanten München rundet die Feier musikalisch ab. Im Anschluss an die Veranstaltung laden wir zu einem gemütlichen Beisammensein im Pfarrheim St. Martin ein. Die Gedenkveranstaltung wird gefördert vom Kulturwerk der Banater Schwaben Bayern.
Anmeldungen richten Sie bitte an Bernhard Fackelmann, Tel. 0151-230 10279, E-Mail: bernhard.fackelmann@me.com oder an Harald Schlapansky, Tel. 0174-334 96 14, E-Mail: h.schlapansky@gmx.de. Über Ihre Teilnahme freuen wir uns sehr.
Kreisverband Tuttlingen-Rottweil-Schwarzwald-Baar
Gedenkfeier zur Russlandverschleppung
Anlässlich des bevorstehenden 80. Jahrestages seit der Verschleppung von ca. 70 000 Banater Schwaben und Siebenbürger Sachsen nach Russland veranstaltet der Kreisverband der Banater Schwaben Tuttlingen-Rottweil-Schwarzwald-Baar am 12. Januar 2025, um 14.30 Uhr, im Spaichinger Vereinsraum (Hintere Schulgasse 5) eine Gedenkfeier. Nach der Begrüßung und einleitenden Worten mit Daten zu den geschichtlichen Umständen, die zur Verschleppung geführt haben, werden auch Kinder von Betroffenen zu Wort kommen und ihre persönlichen Schicksale als Folge der Deportation ihrer Mütter und/oder Väter zur Zwangsarbeit schildern. Die Veranstaltung findet unter Mitwirkung des Darowaer Kirchenchores unter der Leitung von Erich Meixner mit Lied- und Textbeiträgen statt. Der Kreisverband bietet im Anschluss an die Feier noch ein gemütliches Beisammensein mit Kaffee und Kuchen. Alle Landsleute, Freunde und Interessierte sind herzlich eingeladen!
Kreisverband Karlsruhe
Gedenkveranstaltung zur Russlanddeportation
Der Kreisverband Karlsruhe organisiert am Samstag, den 18. Januar 2025, in Karlsruhe eine Gedenkveranstaltung anlässlich des 80. Jahrestages der Deportation der Banater Schwaben in die Sowjetunion.
Die Veranstaltung beginnt um 14 Uhr mit einem Totengedenken und Kranzniederlegung am Billeder Denkmal auf dem Hauptfriedhof Karlsruhe.
Im Anschluss daran findet ab 15 Uhr in den Rintheimer Stuben (Mannheimer Straße 2a) eine Gedenkfeier mit Vorlesungen von Erlebnisberichten ehemaliger Deportierter statt. Musikalisch umrahmt wird die Gedenkveranstaltung vom Chor der Banater Schwaben Karlsruhe.
Für Kaffee und Kuchen zum allgemeinen Gedankenaustausch nach der Gedenkfeier ist gesorgt.
Der Kreisverband lädt alle Landsleute und vor allem alle Nachkommen von Deportierten dazu herzlich ein. Telefonische Anfragen werden von Werner Gilde: 0721-863891 oder Dietmar Giel 0721-865095 beantwortet.
Kreisverband Augsburg
Gottesdienst und Gedenken an die Russlanddeportation
Am Sonntag, dem 19. Januar 2025, veranstaltet der Kreisverband Augsburg eine Gedenkfeier an die Deportation unserer Landsleute zur Zwangsarbeit in die Sowjetunion vor genau 80 Jahren.
Nach dem Sonntags-Gottesdienst mit dem Augsburger Weihbischof und Domprobst Anton Losinger in der Kirche „Zum Guten Hirten“ im Augsburger Universitätsviertel (Beginn: 10.15 Uhr) findet am Banater Gedenkstein bei der Kirche die Kranzniederlegung statt.
Umrahmt wird der Festakt vom Chor der Banater Schwaben Augsburg unter der Leitung von Aniko Oster und von der Musikkapelle Banater Schwaben des Kreisverbandes Augsburg unter der Leitung von Gerhard Hipp.
Nach einem kleinen Imbiss folgt im Pfarrsaal um 13 Uhr eine Gedenkfeier mit musikalischer Umrahmung. Höhepunkt ist eine Bild- und Dokumentenpräsentation von Luzian Geier zur Deportation. Außerdem wird der Referent die Neuerscheinung des übersetzten Buches von Oberst Dr. Ilie Schipor (Bukowiner) über Belege zur sowjetischen Deportationspolitik in russischen Archiven, hauptsächlich Rumänien betreffend, vorstellen.
Anmeldung und weitere Informationen bei: Hella Gerber 0821-441 440, gerber.hella@t-online.de; Otmar Metzenrath, 0175-4190 008 oder Erwin Lehretter 0821-724221.
Wir freuen uns auf eine würdige Gedenkfeier und viele interessierte Besucher.
Bundesplatz-Kino Berlin: Filmvorführungen zur Deportation
Im Gedenkjahr „80 Jahre seit der Deportation der Rumäniendeutschen in die Sowjetunion“ präsentieren das Deutsche Kulturforum östliches Europa, Potsdam, und das Bundesplatz-Kino Berlin (Bundesplatz 14) am Samstag, den 25. Januar 2025, ab 15.30 Uhr zwei Filme zum Thema: den Dokumentarfilm von Günter Czernetzky: „Arbeitssklaven unter Hitler und Stalin“, D/RO 1993, 29 min. sowie den Kurzspielfilm von Max Kern: „Jenseits des Waldes“, D 2024, 27 min. Am 16. Dezember 1944 erließ Stalin einen Geheimbefehl zur „Mobilisierung und Internierung aller arbeitstauglichen Deutschen auf den von der Roten Armee befreiten Territorien“. Damit war die zeitweilige Zwangsverschickung der arbeitsfähigen deutschen Bevölkerung zur Aufbauarbeit in die Sowjetunion besiegelt. Im Januar 1945 wurden etwa 70.000 Rumäniendeutsche – Männer zwischen 17 und 45, Frauen zwischen 18 und 30 Jahren – deportiert.
Nach der Filmvorführung findet ein moderiertes Publikumsgespräch mit den Filmemachern Günter Czernetzky und Max Kern statt. Moderation: Dr. Ingeborg Szöllösi, Südosteuropa-Referentin im Deutschen Kulturforum östliches Europa. Eintritt: 8 Euro. Tickets können im Vorfeld bei dem Kino reserviert und 20 Minuten vor der Vorstellung abgeholt werden.
